Eines wissen wir über das Balancing unserer Helden ganz genau: Funktioniert es nicht, ändert es. Das Problem daran sind die multiplen Änderungen an dem Helden, die man im Laufe der Zeit beobachten kann. Teilweise machen die Entwickler es schlimmer, teilweise aber auch zu gut, sodass der Held erneut überarbeitet werden muss.
Dieses Problem konnten wir bereits bei einigen Helden erkennen, allen voran bei Murky. Die Überarbeitung seiner Fähigkeiten und seines Gameplays war so effektiv, dass er sich schnell, vorallem in den unteren Ligen, zum First Pick, bzw. First Bann entwickelte und jeder sich fürchten durfte, gegen ihn anzutreten. Also was taten die Entwickler? Sie nerften ihn erneut. Genau das Gegenteil darf nun von Arthas behauptet werden.
Arthas scheint, seit Beginn von Heroes of the Storm, einer der Helden zu sein, für den einfach kein passendes Balancing gefunden werden kann. Durch seine Vielseitigkeit und sein großes Lock-Down-Potenzial, ist es sehr schwer Arthas im Gleichgewicht zu halten, besonders wenn erweiterte Fähigkeiten und Werte, wie z.B. die Rüstung eine Rolle spielen.
Mit dem neusten PTR-Patch scheinen die Entwickler Arthas ein weiteres Mal zu einem reinen Off-Tank zu machen, der allein auf seinen physischen Schaden und seine Crowd-Controll-Fähigkeiten setzen darf.
HEROES OF THE STORM PTR PATCH NOTES – 6. MÄRZ 2017
Kommentar der Entwickler: Lange Zeit war Arthas gleichzeitig ein Frontbrecher und ein Tank, obwohl wir ihn eigentlich immer eher als Tank sehen wollten. Die Einführung von Panzerung verleiht uns die Möglichkeit, Arthas als den sich langsam nähernden Tod zu gestalten, den er in Wrath of the Lich King so gut verkörpert hat. Seine Gruppenkontrolleffekte und seine Überlebensfähigkeit wurden deutlich verbessert und er sollte jetzt wirklich als ein Krieger glänzen, der gegen Teams mit vielen Nahkämpfern oder Helden, die sich auf ihre automatischen Angriffe verlassen, bestehen kann. Zum Ausgleich für seine besseren Kontrolleffekte in Teamkämpfen wurde sein Schaden verringert. Er wird nicht mehr so schnell Schaden verursachen wie früher. Stattdessen hängt seine Fähigkeit, gegnerische Helden auszuschalten, davon ab, wie lange er sie in seinem Eisigen Sturm gefangen halten kann. Sobald sie sich einmal in dessen Wirkungsbereich befinden, können sie sich ohne Bewegungseffekte nur schwer daraus befreien.
Damals, während der technischen Alpha von Heroes of the Storm, war Arthas noch ein ganz anderer Held. Mit Fähigkeiten wie Runenheilung, bei der Arthas nach jedem 3. automatischen Angriff 6% seiner maximalen Lebenspunkte zurück bekam, einem größeren Lebenspunktebalken und der ultimativen Fähigkeit Armee der Toten, war er zu dem Zeitpunkt noch einer der überlebensfähigsten Helden des Spiels.
Nun aber, wurde er zu einer sehr starken Wahl gegen Auto-Attack basierte Helden. Helden wie Illidan, Graumähne, Zul’Jin und Zeratul haben es nicht leicht, großen Schaden anzurichten, wenn Arthas in der Nähe ist. Leider ist Arthas in der aktuellen Meta kein wirklich zufriedenstellender Solo-Tank. Dies liegt einerseits an seiner fehlenden Mobilität, andererseits aber auch daran, dass viele andere Tanks seinen Job schlicht besser machen.
Blizzard reagierte darauf und veröffentlichte ein weiteres Rework für Arthas, welches sich ganz auf das countern von Nahkämpfern und die Erhöhung seines Lock-Down-Potenzials konzentriert. Jetzt betrat Lucio den Nexus, der Arthas mit seinem enormen Bewegungsgeschwindigkeitsbuff, wieder zu alter Stärke verhelfen konnte. Er wurde erneut viable gegen starke Backlines und aggressive Assassinen.
Nun, mit einem weiteren starken Rework, welches sich vollkommen auf das countern von Helden mit viel physischem Schaden konzentriert, schwingt sich Arthas zurück zu seinen Wurzeln, als starker und fähiger Solo-Tank.
Blizzard verbesserte das countern von automatischen Angriffen, gab Arthas erhöhte Rüstungswerte, mehr Leben und eine höhere Lebensregeneration, nicht nur passiv, sondern auch durch den Einsatz von Todesmantel und Armee der Toten.
HEROES OF THE STORM PTR PATCH NOTES – 6. MÄRZ 2017
Army of the Dead (R1)
- Cooldown lowered from 100 to 80 seconds
- Mana cost lowered from 100 to 80
- Ghoul attack damage increased from 18 to 20
- Ghoul Health increased from 960 to 1060
Heulende Böe wurde durch das Quest-Talent Frostpräsenz auf Level 1, welches nicht nur eine Cooldown-Verringerung, sondern auch eine Erhöhung der Reichweite mit sich bringt, verstärkt.
Eisiger Sturm erhielt ebenfalls ein Quest-Talent auf Level 4. Gefrorene Weiten bietet einen weiteren 1,5 sekündigen Debuff der Angriffs- und Bewegungsgeschwindigkeit, sobald gegenerische Helden 150 Mal von Gefrorene Weiten getroffen wurden.
Weitere nennenswerte Änderungen sind beispielsweise die Cooldown-Verringerung von Eisige Gegenwehr, die Verringerung der gegnerischen Rüstungen durch Heulende Böe sowie die Änderung am Talent Antimagische Hülle, welche Arthas nun 3 Sek. lang vor jeglichem Fähigkeitsschaden schützt, um ihn danach um 25% des verhinderten Schadens zu heilen. Dies ist eher situationsabhängig zu wählen, da dafür das starke Talent Unaufhaltsamer Tod vernachlässigt wird.
Wie man sieht, hat Arthas viele Hochs und Tiefs über sich ergehen lassen müssen, was aber keineswegs allein ein Fehler der Entwickler ist. Arthas ist ein Held, welcher durch seinen Playstyle oft entweder zu stark oder zu schwach gepatcht wird.
Mit den neuesten Änderungen und dem Willen, ihn wieder zurück zu seiner alten Form als Solo-Tank zu verhelfen, wird Arthas schon bald wieder ein angsteinflößender Gegner auf jeder Map sein. Gepaart mit Lucio, der ihm auch noch die fehlende Mobilität und Bewegungsgeschwindigkeit gibt, wird Arthas auch bald wieder eure Helden- und Teamliga-Matches beherrschen.