Am Wochenende waren wir – Snowholmes und Kitara – in Katowice und haben dort den deutschen Streamer und Caster Michael “KendricSwissh” Kratzel getroffen. Kendric hat sich Zeit für uns genommen. Das Ergebnis könnt ihr hier lesen:
Snowholmes: Hallo Kendric. Danke, dass du dir für uns Zeit nimmst. Fangen wir vorne an. Wie bist du zu Heroes gekommen?
Kendric: Das ist eine gute Frage. Das ist schon relativ lange her, aber ich glaube, dass ich damals, als ich noch Hearthstone gespielt habe einfach auf der Suche nach einer neuen Herausforderung war. Dann wurde Heroes of the Storm angekündigt. Es gab zu der Zeit nur ca 3 Streamer. Die habe ich regelmäßig geguckt. Dann habe ich mir gedacht: „Hey, das ist von Blizzard, guckste dir mal an.“
Snowholmes: Wie ist es dann dazu gekommen, dass du angefangen hast zu Streamen?
Kendric: Streamen war ganz lange Zeit so eine Sache mit Heroes, weil ich damals wie gesagt viel Hearthstone gespielt und auch gestreamt habe. Heroes war immer etwas wo ich rein wollte. Das war am Anfang relativ unerfolgreich, weil Heroes in der Alpha war und es noch nicht so viele Leute angezogen hat. So richtig angefangen Heroes zu Streamen habe ich ungefähr vor einem dreiviertel Jahr. Ich habe das Spiel immer mehr gespielt und dachte da kann ich mehr mit meinen Zuschauern interagieren, was in Hearthstone nicht möglich ist. Viewer-Games wären in Hearthstone doch eher schwierig und gerade diese machen mir im Moment am meisten Spaß.
Snowholmes: Wie kommt es, dass du auf Englisch und nicht auf Deutsch streamst?
Kendric: Ganz einfach! Ich bin kurz vor dem Abschluss meines Englisch Studiums und Sprachen haben mir immer schon gelegen. Außerdem schaue ich alles auf Youtube oder Twitch auf Englisch.
Snowholmes: Du streamst regelmäßig, machst Viewergames. Wie fühlst du dich dabei mit den Viewern zu spielen in deiner „Swissh Family“?
Kendric: Es ist richtig coole Stimmung. Die positive Stimmung versuche ich auch immer beizubehalten, so dass keiner ausgegrenzt wird, weil er auf einem niedrigeren Skill-Level spielt. Da geht’s mir hauptsächlich darum, dass man einfach zusammen Spaß hat und wenn man dann mal auf die Nase bekommt, dann ist das halt so. Ich habe allerdings persönlich das Gefühl, dass die Viewer teilweise besser geworden sind, seit ich regelmäßig streame. Also Leute mit denen ich regelmäßig spiele overextenden nicht mehr so viel oder machen auch nicht mehr so viele andere Fehler. Da sehe ich wirklich Fortschritte.
Snowholmes: Du gibst deinen Viewern also auch Tipps?
Kendric: Ja genau. Ich gebe immer Feedback. Sowohl positiv, als auch nicht so positiv. Ich übe aber auch viel Selbstkritik. Ich glaube dieses Highlighten von den Fehlern, aber auch von Sachen die gut gegangen sind, sorgt dafür, dass die Spieler besser werden. Und das sieht man auch.
Snowholmes: Wie ist es dazu gekommen, dass du dann in den Caster-Bereich gegangen bist? Du castest ja unser Turnier, aber auch die großen Turniere von Blizzard wie jetzt hier die Spring Championship.
Kendric: Damals habe ich wirklich ganz klein im deutschsprachigen Bereich angefangen. Da habe ich Go4Heroes und die Community Cups der ESL gecastet. Das ging dann Stück für Stück weiter nach oben, bis ich mir dann gedacht habe ich mache auch mal was auf Englisch. Nach einer Zeit ist Kaelaris auf mich zugekommen und hat nach einem Probecast gefragt. Dann habe ich ein Replay genommen -Ich weiß noch, dass Youbetterknowme dabei war – und das kommentiert. Das hat anscheinend gut gefallen und somit wurde ich zur Road to Blizzcon in Prag eingeladen. Das war mein erstes großes offline Turnier. Ich habe schon viel Arbeit in meine Casts gesteckt, aber im Endeffekt war viel Glück dabei.
Snowholmes: Was würdest du den Leuten sagen die gerne selber Caster werden wollen? Worauf müssen die achten?
Kendric: Ganz wichtig ist es meiner Meinung nach die Stimme zu trainieren. Es gibt Leute, die sind dazu geboren. Die haben einfach eine unglaublich gute Stimme, die könnens betonen. Es gibt auch Leute, die große Caster geworden sind, die einfach an sich gearbeitet haben. Ich kenne viele Leute die viel Arbeit da reinstecken. Sie informieren sich regelmäßig, gucken die Progames, laden Videos auf Youtube hoch, streamen eventuell und engagieren sich in der Szene damit sie ein bisschen mehr im Rampenlicht stehen. Was auch ganz wichtig ist, wenn man am Anfang vielleicht nicht sofort den gewünschten Erfolg hat: Einfach weitermachen! Mit anderen Leuten die ähnliche Sachen machen zusammenschließen, Kooperationen eingehen. Je mehr man mit anderen zusammen arbeitet und auf sich aufmerksam macht, desto größer ist die Chance von irgendwem größeren gefunden zu werden.
Snowholmes: Was für Helden spielst du denn am liebsten?
Kendric: Ich bin auf jeden Fall ein Krieger- und Supporttyp. Ich spiele am liebsten Kharazim und Rehgar in der Support-Rolle. Und wenn es an die Krieger geht, dann bin ich immer ein großer Fan von Arthas auch wenn er momentan vielleicht nicht der stärkste Held ist. Muradin macht mir auch viel Spaß. Und dann ist da natürlich noch Thrall, der zwar weder Krieger noch Support ist, mir aber einfach sehr viel Spaß macht und mit dem ich auch ziemlich gut bin.
Snowholmes: Wie geht es für dich weiter? Du bist jetzt in Katowice, stehen noch weitere Blizzard Events für dich an?
Kendric: Ich hoffe natürlich. Mein großes Ziel ist, dass ich auch bei den nächsten Regionals wieder mit dabei sein darf. Ansonsten natürlich die GamesCom, wo ich auf jeden Fall was mit Blizzard machen möchte. Ob es klappt, muss Blizzard entscheiden. Ich möchte allerdings auch wieder mehr online machen. Wenn ihr von Stormkings zum Beispiel wieder ein Turnier macht oder für die ESL.
Snowholmes: Du hast ja deine Serie „Epic Plays of the Week“ und du hast jetzt angefangen das für Squadron zu machen. Wie kam es zu der Kooperation?
Kendric: Squadron machen sehr ähnlichen Content. Die machen ja „Top 5 Fails“ und „Top 5 Plays“. Die kamen eines Tages auf mich zu und haben gefragt, ob ich nicht Lust hätte etwas für die zu machen. Das gab mir viele potentielle neue Viewer und die Möglichkeit meinen Namen ein bisschen weiter in der Community zu verbreiten. Das war auch direkt ein sehr freundschaftliches Verhältnis.
Snowholmes: Vielen Dank für deine Zeit und viel Spaß gleich beim Casten der Spiele.
Kendric: Danke für das Interview und euch viel Spaß beim Zuschauen.
Wir wünschen Kendric viel Erfolg für die Zukunft und hoffen, dass er auch bei den nächsten Blizzard Events wieder dabei ist. Wenn ihr Interesse habt schaut doch mal bei ihm auf Twitch vorbei und werdet Mitglied in der Swissh Family. Kendric macht dort regelmäßig Quickmatches mit seinen Zuschauern.